Die Idee
Aktuelles
Harte Fakten
Züge zur JOB PARADE
Umlagerechner
Newsletter
Kontakt
  Ablauf
Streckenverlauf
Artists
  Info's zur Wagenanmeldung
Wagenanmeldung
Startreihenfolge
Die Jury
  JP 1998
JP 1999
JP 2001
JP 2002
JP 2003
JP 2004
JP 2005
  Pressemitteilungen
Presseberichte
Medienpartner
Pressefotos
  Kontaktbörse
Gästebuch
Single M-V
Fragebogen für Auszubildende
  Aktuelles

Seminare der DGB-Jugend

DGB- Jugend Mitglied werden



Nordkurier, 02. Mai 2003


     
Techno-Kids ohne Mai-Nelken
 
Organisatoren der Jobparade rechnen auch in den nächsten Jahren mit Neuauflagen
Von unserem Korrespondenten
Michael Seidel
 
Schwerin. Tapfer, aber einsam spielte gegen Mittag der rauschebärtige Saxophonist mitten in der Mecklenburgstraße gegen den Nachhall der Techno-Wummen an. Die hatten zuvor von 15 mehr oder weniger phantasievoll, auch mehr oder weniger politisch gestalteten Trucks aus die zentrale Fußgängerzone der Landeshauptstadt betäubt. Inzwischen war die Karawane um den Pfaffenteich herum gezogen, Tausende Jugendliche aus dem ganzen Land und den angrenzenden südost- und westdeutschen Gefilden im hibbelnden Gefolge. "Ausgebildet in Ruinen" war an einem der LKW-Sattelauflieger zu lesen oder auch "MV braucht uns - wir brauchen Jobs". Ein Neubrandenburger Truck machte symbolisch auf die ellenlangen Anfahrtswege der Berufsschüler aufmerksam, die manchem Jugendlichen 11-Stunden-Arbeitstage bescheren. Die Junge Union hatte sich in den Wochen zuvor im Auswahlverfahren mit ihrem Truck-Konzept wieder genauso durchgesetzt wie verschiedene Gewerkschafts Jugendverbände.
 
Stolpern über Scherben
 
Wer nicht dem Wagenzug auf den abgesperrten Haupstraßen folgte, sondern die Innenstadt diagonal gen Alter Garten durchquerte, stolperte über Glasscherben - Überbleibsel einer "Gegendemo", der so genannten Bierparade, auf der alljährlich eine Handvoll Punks gegen den Techno-Mainstream antrinkt. Ihr Versuch allerdings, den Wagenzug in der Werdestraße zu blockieren, wurde unauffällig von der Polizei beendet. Währenddessen sammelten sich auf dem Alten Garten, vor der Kulisse von Schloss, Staatstheater und -museum, einige Tausend Menschen in Erwartung des Wagentrosses sowie der abschließenden Kundgebung. Ein erheblicher Teil des Publikums schien dem Techno-Alter deutlich entwachsen. Mitte dreißig aufwärts verfolgte gewissermaßen die Jungeltern-Generation die geräuschvolle polit-musikalische Demonstration ihrer "Kids", die mit der traditionellen Mai-Nelke wenig gemein hat.
Gegen 15 Uhr schob sich dann die Spitze des Wagenkonvois im Geleit weiterer Tausenden von Menschen an der Schlossbrücke vorbei. Der Alte Garten war wi eder gut genug gefüllt, um eine mächtige Kulisse abzugeben für die politischen Forderungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Unabhängig davon, wie viel davon vom tanzenden Partyvolk mitgetragen wurde, war der zentrale Adressat wieder einmal die Bundesregierung. Die müsse "richtig Geld in die Hand nehmen", um der drohenden Lücke von 44 000 Ausbildungsplätzen etwas entgegenzusetzen, forderte DGB-Bezirksvize Ingo Schlüter. Dass die Jobparade auch Startschuss für eine Kampagne Erneuerung des Bundes-Berufsbildungsgesetzes war, sprach sich zwar unter dem Publikum nicht so ganz herum. Aber für deren Erläuterung war wohl auch eher das Pressegespräch am Rande der Parade gedacht.
 
Mutiger Azubi
 
Dort trat dann mutig ein Azubi der Deutschen Post AG auf: Wie es denn sein könne, dass die Post sich als einer der Jobparade-Sponsoren brüste, während sie die eigenen Azubis nach der Lehre auf die Straße in die Leere schicke, fragte Kevin Tata unerschrocken. Die Verantwortlichen erklärten ihm, dass zwar an die Sponsoren Auswahlkriterien wie Ausbildungsbereitschaft, Zulassung einer Interessensvertretung im Unternehmen angelegt würden. Doch da die Verträge schon recht frühzeitig abgeschlossen würden, sei man vor kurzfristigen Unternehmensentscheidungen wie der von Kevin beklagten leider nicht gefeit. Dafür aber erlaubten sich die Veranstalter, den Konflikt öffentlich sichtbar zu machen. Damit konnte Kevin einigermaßen leben. Wie lange diese rein ehrenamtlich organisierte Jobparade als Protestkonzept noch taug e, wollte niemand der Verantwortlichen vorher sagen. So lange jedoch ihre politische Wirksamkeit erwiesen sei und der Spaßfaktor bei den Beteiligten erhalten bleibe, stehe einer Neuauflage in den nächsten Jahren wohl nichts im Wege, wagte DGB-Jugendsekretär Olaf Schwede eine Prognose. "Das Konzept der Wagenparade funktioniert jedenfalls, dagegen ist das Musikformat durchaus disponibel", scherzte DGB-Bezirksvize Ingo Schlüter. Der "Parade-Vater", der persönlich mehr auf Rockmusik steht, könnte sich künftig auch Live-Bands vorstellen. Gestern aber stürzte er sich mit seinen jugendlichen Mitstreitern noch einmal unter das bis zum Abend hüpfende Techno-Volk.
     

     
   
 


  Mach mit!
 Onlineshop
 Bestell Flyer und Plakate
 Logo
Flyer und Plakat
Banner für eure Homepage
Jingle
Hymne
Pressefotos
 Sponsoren/Unterstützer
Medienpartner
 Links
Stellenmarkt
 

Girlsday in MV
 
Startseite ++ © büro-v.i.p. ++Kontakt  Impressum