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SVZ, 14. April
2004
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DGB
will mehr Qualität bei Ausbildungsstellen
Vor Job-Parade: "Unterbringen"
allein reicht nicht
Schwerin (ps) • "Der Faktor Ausbildungsqualität
spielt in der landesweiten Diskussion eine zu
geringe Rolle", sagt Ingo Schlüter,
Vize-Regionalchef des Deutschen Gewerkschaftsbundes
(DGB). Hintergrund: Am 1. Mai werden in der
mecklenburg-vorpommerschen Landeshauptstadt
wieder Zehntausende Jugendliche bei der Job-Parade
zu Techno-Klängen lautstark mehr Engagement
von Wirtschaft und Politik für den Lehrstellenmarkt
fordern.
Azubis miserabel betreut
Zu oft gehe es für Arbeitsagentur, Handwerks-,
Industrie- und Handelskammer nur darum, Ausbildungsstellenbewerber
schlicht erst einmal unterzubringen, kritisierte
Schlüter.
Auch die hohe Abbrecherquote habe nicht allein
mangelnde Qualifikation der Jugendlichen zur
Ursache, betonte Heiko Gröbler von der
DGB-Jugend: "Auch die Qualität der
Ausbildung ist für die Motivation wichtig."
Von schlechter Betreuung in den Betrieben, ja
grober Ausbeutung berichten auch Azubis, die
beim Internetportal www.doktor-azubi.de der
DGB-Jugend Hilfe gesucht haben. Beispiele: "Ich
muss an freien Tagen arbeiten und stehe oft
allein in der Küche", klagt ein Koch-Lehrling.
"Wegen einem Krankheitstag wurden mir 55
Euro Lohn abgezogen", so eine angehende
Hotelfachfrau.
Wagen zur Kampagne
Bei der Job-Parade soll die nach Meinung der
Gewerkschaftler zu oft mangelnde Qualität
auch handfest thematisiert werden: "Die
Wagen werden das Logo der Qualitätskampagne
,Q2 – Wir machen mehr AusBildung‘
tragen", kündigte Daniel Friedrich
von der IG Metall an.
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