Anlage 1
Abbruch der Berufsausbildung
Ein Problem der mangelnden Ausbildungswilligkeit
und Ausbildungsfähigkeit von Jugendlichen?
Die Jugendlichen oftmals unterstellte mangelnde
Ausbildungswilligkeit und Ausbildungsfähigkeit
wird oft an der Anzahl der AusbildungsabbrecherInnen
festgemacht. Damit soll in der öffentlichen
Diskussion zumeist verdeutlicht werden, dass
die Jugendlichen für den Ausbildungsplatzmangel
selbst verantwortlich sind. Es lohnt sich also
die Gründe hierfür und den Verbleib
nach einem Ausbildungsabbruch näher zu
betrachten. Hierfür dient eine Untersuchung
des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB):
Die betrieblichen Hauptgründe für
einen Ausbildungsabbruch liegen danach in erster
Linie in Konflikten mit Ausbildern, Chefs, Facharbeitern
und Gesellen sowie in der mangelnden Vermittlung
von Ausbildungsinhalten und ausbildungsfremder
Tätigkeiten. Die Jugendlichen unterstellte
„Überforderung“ in der Ausbildung
spielt dagegen eine verhältnismäßig
geringe Rolle und hält sich mit dem Grund
„Unterforderung“ die Waage. Schwere
körperliche Arbeit ist für Jugendliche
in den seltensten Fällen Grund für
einen Ausbildungsabbruch.
Betriebliche Gründe für die
Lösung von Ausbildungsverträgen in Prozent
Auch der Verbleib der Jugendlichen nach einem
Ausbildungsabbruch spricht gegen die These der
mangelnden „Willigkeit und Fähigkeit“
der Jugendlichen insgesamt. Rd. 62 % beginnen
abermals eine Ausbildung (Berufsausbildung,
Studium, Schule), weitere 21 % beginnen eine
Beschäftigung oder den Wehr-/Zivildienst.
Nur 17 % verbleiben lt. Untersuchung arbeitslos.
Beruflicher Verbleib nach Lösung
des Ausbildungsvertrags in Prozent
Quelle: jeweils BMBF, Berufsbildung im dualen
System, Berufsbildungsbericht 2003
Die betrieblichen Hauptgründe für
einen Ausbildungsabbruch liegen danach in erster
Linie in Konflikten mit Ausbildern, Chefs, Facharbeitern
und Gesellen sowie in der mangelnden Vermittlung
von Ausbildungsinhalten und ausbildungsfremder
Tätigkeiten. Die Jugendlichen unterstellte
„Überforderung“ in der Ausbildung
spielt dagegen eine verhältnismäßig
geringe Rolle und hält sich mit dem Grund
„Unterforderung“ die Waage. Schwere
körperliche Arbeit ist für Jugendliche
in den seltensten Fällen Grund für
einen Ausbildungsabbruch.
Damit sind die eigentlichen Probleme bei Abbrüchen
der Berufsausbildung auch benannt: Zum einen
die z.T. mangelnde Ausbildungsqualität
und das fehlende auswahlfähige Angebot
an Ausbildungsplätzen. Wer will es einem
Jugendlichen verdenken wenn er aus einem zweit-
oder drittklassigen außerbetrieblichen
Ausbildungsangebot auf eine Ausbildungsstelle
im dualen System wechselt, die seinen Interessen
auch entspricht.