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Harte Fakten - Pressekonferenz
am 07.04.2004 |
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1. Angespannter Ausbildungsstellenmarkt
in MV |
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1.959 unvermittelte Bewerber zum 30.09.2003,
Allzeit-Negativrekord trotz aller Sonderprogramme! |
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8.850 „voraussichtliche Ausbildungsplatzlücke
2004“ laut Kabinettvorlage 06.04.2004 |
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3.195 Prognose der „unversorgten Bewerber“
zum 30.09.2004 laut Kabinettvorlage 06.04.2004 |
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unter der Voraussetzung, dass Bundes-
und Landesregierung 2.655 und die BA mindestens
3.000 Plätze zur Verfügung stellen. |
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516 Rückgang des betrieblichen Angebotes
Ende März 2004 zum Vorjahr (-6,8 %) |
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394 Rückgang der Bewerberzahl (-2,0) |
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2. Staat finanziert Berufsbildung |
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Der Anteil der vom Staat und der Arbeitslosenversicherung
voll finanzierten Ausbildung nimmt weiter zu: |
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außerbetriebliche Stellen, gesamt
staatl. und von BA finanziert |
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MV 1998 6.220 20.708 30,0 % |
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MV 2003 7.019 18.028 38,0 % |
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BRD 2003 60.000 560.000 10,7 % |
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Finanzielle Mittel zur Alimentierung
der Dualen Ausbildung in MV 2003: |
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Land/Bund/ESF: 38,8 Mio. € |
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BA*: 275,3 Mio. € |
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Gesamt: 314,1 Mio. € |
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* Anteil JuSoPro – eigene Berechnung |
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3. Ausbildungsrückgänge in
Ost und West |
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Die wichtigste Kennziffer zum Zustand
des Ausbildungsstellenmarktes ist das Verhältnis
von angebotenen betrieblichen Ausbildungsstellen
zu gemeldeten Bewerbern (Stichtag 30.09. eines Jahres).
Auch wenn sich in den letzten Jahren die Einschaltungsquote
der Bundesagentur für Arbeit sowohl bei den Jugendlichen
als auch bei den Betrieben verringert hat, ist diese
Kennziffer für Langzeitvergleiche und aktuelle Bestandsaufnahmen
geeignet. |
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Mecklenburg-Vorpommern ist um Größenordnungen
von einem „auswahlfähigen Ausbildungsstellenmarkt“
entfernt, wie ihn das Bundesverfassungsgericht 1980
mit einem Verhältnis von 112,5 angebotenen Stellen
zu 100 Bewerbern definiert hat. |
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Verhältnis Bewerber zu betrieblichen
Ausbildungsstellen |
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Aber auch Schleswig-Holstein und Hamburg
sind nicht mehr in der Lage, zumindest einen rechnerischen
Ausgleich zwischen Bewerbern und Stellen herzustellen.
Insofern sind politische Voten dieser Bundesländer,
die regionale Ausnahmeregelungen im Umlagegesetz
fordern, fach schlicht nicht haltbar. |
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Gemeldete Ausbildungsstellen und Bewerber
Schleswig-Holstein |
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Gemeldete Ausbildungsstellen und Bewerber
Hamburg |
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4. Alternative: Solidarische
Ausbildungsfinanzierung |
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Der Rückgang an betrieblichen Ausbildungsstellen
ist nicht allein strukturell und konjunkturell zu
erklären. Hauptursache für die quantitative und
qualitative Krise der dualen Ausbildung ist der
Rückzug von immer mehr Betrieben aus der dualen
Ausbildung. Der Anteil der ausbildenden Betriebe
sank in MV von 31 % (1997) auf 25 % (2002). |
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Diese Entwicklung und die dringend
gebotene Entlastung der öffentlichen Haushalte gebietet
die Einführung einer gesetzlichen Ausbildungsumlage! |
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Quellen:
Landesregierung MV, Statistisches Landesamt, IAB
Betriebspanel |
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