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Pressekonferenz vom 13.04.2005


 

Anlage 1

Abbruch der Berufsausbildung

Ein Problem der mangelnden Ausbildungswilligkeit und Ausbildungsfähigkeit von Jugendlichen?

Die Jugendlichen oftmals unterstellte mangelnde Ausbildungswilligkeit und Ausbildungsfähigkeit wird oft an der Anzahl der AusbildungsabbrecherInnen festgemacht. Damit soll in der öffentlichen Diskussion zumeist verdeutlicht werden, dass die Jugendlichen für den Ausbildungsplatzmangel selbst verantwortlich sind. Es lohnt sich also die Gründe hierfür und den Verbleib nach einem Ausbildungsabbruch näher zu betrachten. Hierfür dient eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB):
Die betrieblichen Hauptgründe für einen Ausbildungsabbruch liegen danach in erster Linie in Konflikten mit Ausbildern, Chefs, Facharbeitern und Gesellen sowie in der mangelnden Vermittlung von Ausbildungsinhalten und ausbildungsfremder Tätigkeiten. Die Jugendlichen unterstellte „Überforderung“ in der Ausbildung spielt dagegen eine verhältnismäßig geringe Rolle und hält sich mit dem Grund „Unterforderung“ die Waage. Schwere körperliche Arbeit ist für Jugendliche in den seltensten Fällen Grund für einen Ausbildungsabbruch.


Betriebliche Gründe für die Lösung von Ausbildungsverträgen in Prozent



Auch der Verbleib der Jugendlichen nach einem Ausbildungsabbruch spricht gegen die These der mangelnden „Willigkeit und Fähigkeit“ der Jugendlichen insgesamt. Rd. 62 % beginnen abermals eine Ausbildung (Berufsausbildung, Studium, Schule), weitere 21 % beginnen eine Beschäftigung oder den Wehr-/Zivildienst. Nur 17 % verbleiben lt. Untersuchung arbeitslos.


Beruflicher Verbleib nach Lösung des Ausbildungsvertrags in Prozent

Quelle: jeweils BMBF, Berufsbildung im dualen System, Berufsbildungsbericht 2003

Die betrieblichen Hauptgründe für einen Ausbildungsabbruch liegen danach in erster Linie in Konflikten mit Ausbildern, Chefs, Facharbeitern und Gesellen sowie in der mangelnden Vermittlung von Ausbildungsinhalten und ausbildungsfremder Tätigkeiten. Die Jugendlichen unterstellte „Überforderung“ in der Ausbildung spielt dagegen eine verhältnismäßig geringe Rolle und hält sich mit dem Grund „Unterforderung“ die Waage. Schwere körperliche Arbeit ist für Jugendliche in den seltensten Fällen Grund für einen Ausbildungsabbruch.
Damit sind die eigentlichen Probleme bei Abbrüchen der Berufsausbildung auch benannt: Zum einen die z.T. mangelnde Ausbildungsqualität und das fehlende auswahlfähige Angebot an Ausbildungsplätzen. Wer will es einem Jugendlichen verdenken wenn er aus einem zweit- oder drittklassigen außerbetrieblichen Ausbildungsangebot auf eine Ausbildungsstelle im dualen System wechselt, die seinen Interessen auch entspricht.

 

   
 

 

 


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